Menschen vergleichen… Wir vergleichen unsere Autos, unseren Hüftumfang, unsere Gehälter, unsere Attraktivität und sogar das Aussehen unserer Männer oder Frauen.
Das Vergleichen ist eine wichtige Art, wie wir Orientierung in der Welt bekommen. Denn woher soll ich sonst wissen, ob ein Gewicht von 120 kg zu viel für eine Körpergröße von 1,70 m ist?
Oder woher soll ich sonst wissen, dass ein Gehalt von 3 EUR pro Stunde kein gutes Gehalt ist?
Um einschätzen zu können, was viel und wenig ist, müssen wir vergleichen.
Das Vergleichen ist somit grundsätzlich nichts Schlechtes. Die Probleme mit dem Vergleichen entstehen nur, wenn wir unseren eigenen gefühlten Wert als Mensch vom Vergleich abhängig machen.
Wenn ich sage: „Thomas ist sportlich und kommt viel besser bei Frauen an als ich“, dann ist das grundsätzlich eine neutrale Aussage. Aber wenn ich in Gedanken: „… und ich bin im Vergleich ein wertloser Loser und werde nie eine Frau kennen lernen“ hinzufüge, dann tut mir dieser Vergleich weh. Es ist also nicht der Vergleich an sich, der den Schmerz erzeugt. Es sind die Schlussfolgerungen, die wir aus dem Vergleich ziehen.
„Die da drüben hat eine Modelfigur.“ Schlussfolgerung: „Sie ist deswegen mehr wert als ich Moppel!“
„Ich fahre ja nur einen Mercedes und der da drüben einen Maserati.“ Schlussfolgerung: „Deswegen ist der Typ mehr wert als ich.“
Tipp: Wenn Sie sich zu oft dabei erwischen, wie Sie sich mit anderen vergleichen, und wenn Sie sich nicht gut dabei fühlen, dann braucht Ihr Selbstwertgefühl vielleicht eine stabilere innere Basis, die nicht durch jede Bemerkung oder Kritik aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann.
Die Stabilität Ihres Selbstwertgefühls können Sie gezielt verbessern indem Sie:
• sich klarmachen, was Ihnen wirklich wichtig ist im Leben und Sie diese Werte auch leben
• konsequent Verantwortung für sich selbst übernehmen
• achtsamer mit sich und Ihren Gefühlen umgehen
Dann haben Sie es irgendwann nicht mehr nötig, sich zu vergleichen. Höchstens auf die gesunde Art, bei der Sie sich selbst nicht abwerten, aber auch nicht über andere stellen.
Der einzig wahre Vergleich ist, mit sich selbst! (Andreas Bösch)